Am 6. Juni 2012 gab es am Morgenhimmel ein ganz besonderes Ereignis, welches erst in 105 Jahren wieder zu beobachten sein wird. Gemeint ist der Venustransit. Das gesamte Schauspiel begann um 00:09 MESZ und dauerte ca. 6 Stunden und 40 Minuten. Da in Dahlewitz der Sonnenaufgang erst ca. 05:00 Uhr MESZ war, konnten von dort aus nur die letzten 90 Minuten beobachtet werden. Fünfzehn Besucher haben trotz der frühen Stunde den Weg zur Sternwarte Dahlewitz gefunden und wurden dank des wolkenfreien Himmels mit einem besonderen Erlebnis belohnt. Deutlich war das kreisrunde Venusscheibchen zu sehen, wie es sich langsam über die Sonnenscheibe bewegte. Da sich die Sonne in einer Phase hoher Sonnenaktivität befindet, waren neben der Venus auch zahlreiche Sonnenflecken zu sehen.
Bereits im 18. Jahrhundert fanden spektakuläre Beobachtungen von Venustransits als Höhepunkt diverser Expeditionen rund um unseren Erdball statt. Eine dieser Expeditionen führte James Cook 1769 bis nach Tahiti. Die vielen Beobachtungen wurden exakt ausgewertet und führten unter Nutzung der Keplerschen Gesetze und trigonometrischer Berechnungen zur Bestimmung der Entfernung zwischen Erde und Sonne. Die damaligen Messungen ergaben eine Abweichung von nur 2 % vom tatsächlichen Wert (149,6 Mill. km), der auch als 1 Astronomische Einheit bekannt ist.